How to Jobbörse! Wohin mit den Inseraten?

How to Jobbörse! Wohin mit den Inseraten?

Wenn man auf der Suche nach neuen Mitarbeiter:innen ist, kommt man an Jobbörsen nicht vorbei. Auch wenn sie inzwischen zu den betagteren Recruitingkanälen gehören, werden über 70% aller Mitarbeiter:innen nach wie vor über Stellenportale angeworben. Doch ist überall da, wo Jobbörse draufsteht, auch das Gleiche drin?

Emily Quast & Laura Chrzanowski • 23.06.2022

“Jobbörse” wird häufig als Oberbegriff für alle Kanäle verwendet, auf denen Stellen in irgendeiner Form inseriert werden. Dabei haben sich neben der klassischen Jobbörse die Suchmaschinen einen wesentlichen Platz auf dem Markt erobert. Auf den ersten Blick sehen sich Jobbörsen und Jobsuchmaschinen zum Verwechseln ähnlich, in ihrer Funktionalität unterscheiden sie sich aber grundlegend.

Auf Jobbörsen wie Stepstone oder Monster können Unternehmen Profile anlegen und Stellenanzeigen inserieren. Jobbörsen sind in der Handhabung sehr bewerber:innenfreundlich. Sie bieten eine Reihe an Filteroptionen und teilweise zusätzliche Funktionen wie Gehaltsrechner. Die Informationen in den Profilen und den ausgeschriebenen Stellen werden von den Unternehmen selber zur Verfügung gestellt und sind daher in der Regel aktuell. Die Unternehmen können das Design entsprechend Ihrer Employer Brand gestalten und sich so auch optisch ganz individuell präsentieren.

Für Bewerber:innen haben Jobbörsen jedoch einen entscheidenden Nachteil: Die Anzahl an Stellen ist begrenzt.

Und zwar auf die Unternehmen, die ihre Stellen genau dort inserieren. Die zeitraubende Konsequenz ist der Besuch verschiedener Portale, die erneute Eingabe derselben Daten und sich wiederholende Stellenanzeigen an unterschiedlichen Orten. Aber auch Unternehmen müssen auf klassischen Jobbörsen Abstriche machen. Stellenanzeigen werden in der Regel in klassischen Laufzeiten vertrieben. Die Unternehmen zahlen also für die Streuung ganz unabhängig vom Erfolg der Anzeigen. Das ist insbesondere für Positionen problematisch, die wenig gesucht und geklickt werden. Aber auch im gegenteiligen Fall zahlt das Unternehmen drauf. Wird eine Stelle sehr schnell besetzt, ist trotzdem der Gesamtbetrag fällig.


Jobsuchmaschinen - Die Kraken unter den Jobbörsen

Jobsuchmaschinen suchen mithilfe von Crawlern auf Karriere- und Unternehmensseiten sowie Online-Jobbörsen nach Stellenangeboten. Diese werden dann verlinkt zur Ursprungsseite im Portal dargestellt.

Suchmaschinen bieten dadurch einen umfassenden Überblick über weite Teile des Stellenmarkts.
Doch das automatisierte Crawlen hat auch seine Nachteile. Gecrawlt werden beispielsweise nur die textuellen Informationen der Stellenanzeigen, nicht aber deren Design. Ein Branding ist so nur bedingt möglich. Ein weiteres Problem entsteht dadurch, dass die Stellen an verschiedenen Stellen im Netz “aufgelesen werden”. Häufig enthalten die Listungen Dubletten (Stellenanzeigen, die mehrfach gefunden und dargestellt werden) oder bereits abgelaufene Stellen. Abgerechnet werden die Interaktionen mit der Suchmaschine meistens nach dem CPC (Cost-Per-Click) Modell. Das bedeutet, dass Unternehmen für jeden Klick auf ihre Anzeige einen bestimmten Betrag zahlen. Je höher der Betrag, desto besser die Platzierung. Dieses Modell hat sich im Online Marketing bewährt und verspricht, dass die Leistung nach Erfolg abgerechnet wird.

Einige Portale wie Indeed, haben eine Art “Hybridmodell” entwickelt.

Gestartet sind sie als Suchmaschine, bieten mittlerweile aber eine Vielzahl an Funktionen von Jobbörsen. Zum Beispiel One-Click-Bewerbungen, die aber nur durch eine vorherige Registrierung der Kandidat:innen möglich sind. Außerdem können Unternehmen Profile anlegen, die Sie im Markendesign des Unternehmens gestalten können. Es gibt Vorschauseiten für die einzelnen Stellenanzeigen, die die BewerberInnen länger auf der Seite halten, bevor sie auf die Ursprungsseite verlinken.

Aufwand durch Multiposting reduzieren

Mittlerweile gibt es über 2.000 Jobportale. Man unterscheidet dabei zwischen generalistischen und branchenspezifischen Jobbörsen. Generalisten wie Stepstone stellen Stellenanzeigen für alle Branchen, Regionen oder Karrierestufen dar. Sie haben besonders hohe Reichweiten. Spezifische Jobbörsen fokussieren auf bestimmte Branchen, Berufe oder Regionen. Das vereinfacht die Suche der Bewerber und erhöht für die Unternehmen die Zielgruppengenauigkeit. Um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass eine Stelle besetzt wird, macht es Sinn, die Inserate auf unterschiedlichen Portalen zu teilen.

Das kann, wenn es händisch passiert, sehr viel Aufwand bedeuten. Als große Hilfe haben sich deshalb Multiposting Tools bewährt. Sie haben den Vorteil, dass Stellenanzeigen nur einmal angelegt und dann auf verschiedenen Kanälen gleichzeitig gepostet werden. Man spart dadurch Zeit und auch Geld. Denn die Multi-Posting Anbieter kaufen Anzeigen in Paketen und können sie in günstigeren und flexibleren Modellen an die Unternehmen weitergeben. Viele Tools bieten weitreichende Analytics, mit denen man differenziertes Feedback zur Performance der Anzeigen und Input zur Optimierung bekommt. Die Schwierigkeit beim Multiposting liegt darin, das richtige Tool für das eigene Unternehmen auszuwählen. Bei der Vielzahl ist das nämlich gar nicht so einfach. Man sollte auf die Transparenz des Tools achten. Es sollte deutlich werden, auf welchen Kanälen die Anzeigen gestreut werden. Anbieter, deren Postingstrategie eine Blackbox ist, sollte man meiden.

Programmatic Job Advertising - Erfolgsmodell aus dem Produktmarketing

Neben Jobbörsen und Suchmaschinen sehen immer mehr Unternehmen das sogenannte “Programmatic Job Advertising” als Möglichkeit, Kandidat:innen auf ihre Stellen aufmerksam zu machen. Es handelt sich dabei um eine vollautomatische Ausspielung von Stellenangeboten in Form von Werbebannern auf Werbeflächen. Durch Algorithmen, die Nutzerdaten analysieren, werden Werbeflächen ausgesucht, die dann der kleinteilig definierten Zielgruppe ausgespielt werden. Wer seine Banner auf der Werbefläche platzieren darf, wird durch eine Auktion entschieden. Das höchste Gebot bekommt den Platz. Werbebanner eignen sich besonders gut dafür, Kandidat:innen passiv anzusprechen.

Das gelingt entweder durch eine Stellenanzeige im Mini-Format oder durch gekonntes Employer Branding.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass sich die Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten, die eigenen Stellenanzeigen auszuspielen, durchaus lohnt. In den meisten Fällen wird es auf einen Mix der einzelnen Kanäle und Möglichkeiten hinauslaufen, der je nach Profil, Redundanz der offenen Position, Branche und Unternehmen unterschiedlich ausfällt.


Wenn Sie Unterstützung bei der Auswahl geeigneter Recruitingkanäle benötigen, nehmen Sie sehr gerne Kontakt mit uns auf. Mehr zu unseren Beratungsleistungen finden Sie hier.

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