Das Gerangel um den Mangel - Wie der Mittelstand attraktiv und sichtbar wird

Das Gerangel um den Mangel - Wie der Mittelstand attraktiv und sichtbar wird

Das Thema Sichtbarkeit spielt bei der Rekrutierung eine zentrale Rolle. Doch wie gelingt es vor allem mittelständischen Unternehmen, sich auf dem Markt bemerkbar zu machen und somit Fachkräfte anzuziehen?

Jens Bäumer • 11.03.2022

80 Prozent aller Unternehmen haben Probleme, ihre offenen Stellen zu besetzen. Der DIHK (2021) rechnet vor, dass knapp 1,8 Millionen Stellen in Deutschland nicht besetzt seien und dadurch der deutschen Wirtschaft ca. 90 Milliarden Euro jährlich entgingen.

Die überwiegend mittelständisch geprägten Mitgliedsunternehmen des VBI (Verband beratender Ingenieure) zum Beispiel beklagen, dass sie keine Ingenieur:innen auf dem Markt finden und dadurch Aufträge und Umsätze nicht realisiert werden könnten.

Der Mittelstand steht im Wettbewerb mit den großen Arbeitgebermarken

Auch für die Mitgliedsunternehmen der Netzwerkpartner (ein Verbund, in dem deutschlandweit 120 Stadtwerke organisiert sind) steht das Thema „Arbeitgebermarke und Arbeitgeberattraktivität“ 2022 ganz oben auf der Agenda.

Das ist nicht wirklich neu. Großunternehmen befassen sich seit Jahren mit der Frage, über welche Kanäle sie die passenden Qualifikationen ins Haus bekommen und wie sie sich für ihre Zielgruppen attraktiv machen können.

Der Mittelstand steht beim Bemühen um Fach- und Führungskräfte im Wettbewerb zu den großen Unternehmen und bekannten Arbeitgebermarken. Alle fischen im selben Teich.

Die Kandidat:innen-Reise

Steigen Unternehmen in das Thema „Arbeitgebermarke“ ein, ist vor allem ein Perspektivwechsel wichtig. Recruiter:innen müssen sich in ihre:n Wunschkandidat:innen hineinversetzen und deren “Bewerber:innen-Reise” ganz genau nachvollziehen. Wo sucht der/die Bewerber:in nach Jobs? Was nehmen potenzielle Kandidat:innen als Erstes wahr, wenn sie auf Ihr Unternehmen stoßen? Welche Eindrücke entstehen in den Augen der Kandidat:innen im Laufe der Reise?

Wir können heute davon ausgehen, dass nur etwa 15% bis 20% aller Berufstätigen aktiv nach einem neuen Arbeitsplatz suchen, weitere 30% bis 40% sind prinzipiell offen für einen Wechsel zu einem für sie attraktiveren Arbeitgeber. Diese Gruppen müssen Sie erreichen.

Passive und aktive Kanäle für Bewerber*innen

Aktive Kandidat:innen suchen vor allem im Internet, über Jobbörsen und Suchmaschinen. Ein wichtiger Berührungspunkt zu potentiellen Arbeitgebern sind Social-Media-Kanäle wie Xing, LinkedIn oder Facebook. Die Pflege und Optimierung dieser Kanäle sollte daher nicht nur Teil des klassischen, kundenorientierten Marketings sein, sondern ist auch aus der Entwicklung einer jungen und zeitgemäßen Arbeitgebermarke nicht mehr wegzudenken. 73 % aller Bewerber:innen starten ihren Bewerbungsprozess mit einer Google-Jobsuche. Der Online-Auftritt sollte daher so gestaltet werden, dass Karriereseiten und Stellenanzeigen in Suchmaschinen möglichst weit oben gelistet und dadurch von vielen Menschen gefunden werden.

Für die Kontaktaufnahme zu potentiellen passiven Kandidat:innen, die nicht aktiv auf Jobsuche sind, müssen jedoch ganz andere Kanäle gewählt werden. Sie erreicht man entweder über eine Direktansprache in beruflichen Netzwerken (Active Sourcing) oder über relevante Social-Media-Inhalte und Events.

Die Berührungspunkte

Wir haben die 6 wichtigsten Berührungspunkte mit den Kandidat:innen identifiziert und daraus eine virtuelle Kandidat:innen-Reise konzipiert.

Berührungspunkte für Kandidat:innen

Die Reise startet mit der Google-Suche, setzt sich mit der Karriereseite fort, und geht weiter bei den Stelleninseraten. Es folgen die Social Media Kanäle, die Stellenbörsen und die Ratingportale. Hinter diesen 6 Berührungspunkten stehen 50 Kriterien, die von uns geprüft und ausgewertet werden.

Unsere Expert:innen haben hunderte von Vergleichen und können viele wertvolle Hinweise zur Attraktivität und Sichtbarkeit eines jeden Unternehmens geben.

Jedes Unternehmen erhält einen Ergebnisbericht mit einer Bestandsaufnahme zu dessen Sichtbarkeit und Attraktivität. Im Anschluss können in einem individuellen Auswertungsgespräch mit unseren Expert:innen die Ergebnisse erörtert und konkrete Maßnahmen abgeleitet werden.


Wenn Sie wissen wollen, wie attraktiv und sichtbar Ihr Unternehmen für Ihre potenziellen Kandidat:innen ist, nehmen Sie sehr gerne Kontakt zu uns auf. Mehr zu unseren Beratungsleistungen finden Sie hier.